+49 (7154) 817997-1  info@euroconsil.de

Made in Germany – Was Investoren aus USA, China & Europa suchen

Investments in den USA oder doch in (Ost)deutschland?

In Zeiten globaler Kapitalströme und geopolitischer Verschiebungen rücken deutsche Mittelständler zunehmend ins Visier internationaler Investoren. Einerseits werden Firmen quasi gezwungen in den USA zu investieren, um Zöllen zu entgehen („Reshoring“), andererseits gibt es signifikante Anzeichen, dass auch in andere Regionen investiert wird (Nearshoring). Ob aus Asien, den USA oder dem benachbarten Europa – das Interesse am „German Engineering“ ist ungebrochen. Das zeigt sich beispielsweise am Engagement von Intel, Tesla oder TSMC in Ostdeutschland oder durch das Interesse der arabischen ADNOC am Kunststoffkonzern Covestro, trotz deren erneuter Verluste. Doch welche Faktoren entscheiden darüber, ob ein Unternehmen tatsächlich zum Kaufkandidaten wird? Und wie können sich Unternehmer strategisch positionieren, um für ausländische Investoren attraktiv zu sein?

Welche Investoren interessieren sich für den deutschen Mittelstand?

Unterschiedlicher Fokus aus unterschiedlichen Regionen

  • USA:
    Private-Equity-Fonds mit klarer Buy-and-Build-Strategie, oft technologiegetrieben. Der Fokus liegt auf wachstumsstarken Nischen und industrieller Digitalisierung. Beispiele sind ArchiMed, die im Gesundheitswesen zukaufen, oder PAI Partners, die in Nutripure investieren.
  • China:
    Strategische Investoren mit Zugang zum chinesischen Markt bieten damit Zugang zu neuen Absatzmärkten. Interesse an Know-how, Patenten und Hidden Champions.
    Geely erhöhte seinen Anteil an Aston Martin und hat damit Zugang zu deutschen Mercedes-AMG (Motoren, Elektronik, Infotainment)  Technologie. Die 2015 von Beijing Zhonghuan Investment Management erworbene Elektrofahrzeuge Schwaben wird ihre Produktionsfläche im Jahr 2025 vervierfachen. Ohne ein solches langfristiges Engagement wäre eine Expansion nicht möglich gewesen.
  • Westeuropa (z. B. Frankreich, Skandinavien):
    Industrielle Konsolidierer, oft familien- oder unternehmensnah, mit Fokus auf langfristiger Integration und Nachhaltigkeit.
    Beispielsweise investiert Klarna Gründer Adalberth in 1Komma5°, einen Anbieter von Energielösungen für Privathaushalte, oder in Bluu Seafood, einen Entwickler von im Labor gezüchtetem Fisch aus Hamburg.

Primär 4 Beweggründe für ein Investment

  • Marktzugang: Übernahme als Brückenbau zur EU.
    Die Übernahme des Industriegasespezialisten Linde durch das US-Unternehmen Praxair ermöglichte den Amerikanern einen deutlich erweiterten EU-Marktzugang
  • Technologietransfer: Know-how, Patente, Prozesskompetenz.
    Die chinesische Sany Group investierte 2012 in den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister, um dessen patentierte Hochdruckpumpentechnologie zu erlangen.
  • Portfolio-Ergänzung: Synergien mit bestehenden Beteiligungen.
    Die Schwedische Hexagon AB hatte den Messtechnik Spezialisten Aicon 3D Systems übernommen.
  • Skalierungspotenzial: Zugang zu neuen Kunden und Ertragsquellen.
    Der US-Konzern Comcast erwarb 2018 Sky Deutschland, um deren Abonnentenbasis zu nutzen und sein Streaming-Angebot in Europa zu skalieren.

Welche Branchen sind besonders gefragt?

Die Investitionsmotive unterscheiden sich teilweise deutlich: Während US-Investoren oft marktorientiert agieren und schnelles Wachstum suchen, verfolgen chinesische Investoren häufiger langfristige, strategische Technologie- und Know-how-Akquisitionen. Europäische Investoren setzen dagegen oft auf regionale Integration und Synergien in regulierten Märkten.

  • Maschinen- und Anlagenbau

Amerikanische Investoren suchen nach deutscher Expertise und Qualität im Maschinenbau, besonders im Kontext der Re-Industrialisierungsbemühungen. In Asien besteht großes Interesse am Know-how für Produktionsanlagen und Spezialmaschinen, um die eigene „Made in China 2025“-Strategie voranzutreiben. Innereuropäische Investitionen zielen oft auf Konsolidierung und Skaleneffekte ab.

  • Medizintechnik und Life Sciences

US-Investoren sind besonders an innovativen Medizintechnologien und Biotech-Unternehmen interessiert, auch wegen regulatorischer Vorteile in Europa.

Chinesische Investoren suchen oft fortschrittliche medizinische Technologien und Pharma-Know-how während europäische Investoren auf regionale Champions und Nischentechnologien fokussieren.

  • Software und industrielle Digitalisierung

Industrie 4.0-Lösungen und B2B-Software, besonders Technologien, die industrielle Prozesse optimieren sind in den USA gefragt. Intelligente Fertigung und digitale Infrastruktur stehen in Asien hoch im Kurs. Die Europäer setzen dagegen auf Datenschutz-konforme Lösungen, Sicherheit und industrienahe Software.

  • Automatisierungs- und Umwelttechnik

Asiatische Investoren haben ein strategisches Interesse an Umwelttechnologien und erneuerbaren Energien, um die eigenen Umweltziele zu erreichen. US Kapital fließt eher in grüne Infrastruktur oder Klimatechnologien. In der EU is die Umsetzung des Green Deals wichtig und der Ausbau der Kreislaufwirtschaft.

  • Spezialchemie und Werkstofftechnologie
    USA hat Interesse an innovativen Materialien für Hightech-Anwendungen und die Halbleiterindustrie. Asien sucht Zugang zu fortschrittlichen Materialien für Elektromobilität und Energiespeicherung. Die EU fokussiert auf nachhaltige Materialien und ressourceneffiziente Produktionsprozesse.

Welche Aspekte machen ein Zielunternehmen besonders attraktiv?

  • EBIT-Marge > 10 %, stabile Cashflows
  • Technologische Alleinstellung oder geschütztes Know-how
  • Internationale Kundenstruktur, geringe Abhängigkeit von Einzelkunden
  • Funktionierende zweite Führungsebene
  • Skalierbares Geschäftsmodell, z. B. Software-as-a-Service (SaaS)

Wie kann man sich auf einen Beteiligungs- oder Verkaufsprozess vorbereiten: Was sollten Unternehmer beachten?

Transparenz der Finanzberichte

  • Unterschiede HGB vs. IFRS (Aktivierung von Entwicklungskosten, Leasingbilanzierung, Bewertung immaterieller Vermögenswerte)
  • Ggfs. Segmentberichterstattung nach Produktlinien/Regionen

Englischsprachige Dokumente und Unternehmenspräsentation

  • Exposé / IM mit Markt- und Wettbewerbsanalyse
  • Management-Präsentation mit klarem Fokus auf Wachstumstreiber und Zukunftspotenzial

Klarer USP und Investitionsstory

  • Quantifizierbaren Kundennutzen mit Referenzbeispielen belegen
  • Technologische Alleinstellungsmerkmale durch Patente absichern
  • Skalierbarkeit des Geschäftsmodells demonstrieren
  • 3-5 Jahres-Businessplan mit detaillierten Wachstumsannahmen
  • „Equity Story“ – warum lohnt sich die Investition?

Begleitung durch erfahrene M&A-Berater

  • Lokales Management-Team implementiert haben
  • Schlüsselpersonen binden
  • ESG-Kriterien dokumentieren
  • Cyber-Security-Audit
  • Potentielle Synergieeffekte zu Kaufinteressenten identifizieren

Einsatz des EUROCONSIL Unternehmenswertrechners

Vorteile und Anwendung des Unternehmenswertrechners

Ein Baustein im Investmentprozess ist der gezielte Einsatz des EUROCONSIL Unternehmenswertrechners. Dieses Tool analysiert den Unternehmenswert und liefert eine erste Indikation der wirtschaftlichen Stärke. Die Bewertung dient als Grundlage für erste Kontakte mit Investoren und spiegelt die aktuelle Situation realistisch wider. Für eine detailliertes Gutachten empfehlen wir eine individuelle Bewertung nach IDW-S1. Sprechen Sie uns gerne an.

Fazit

Zusammenfassung und nächste Schritte

Internationale Investoren suchen gezielt nach mittelständischen Unternehmen mit starkem Profil, skalierbaren Geschäftsmodellen und klarer Positionierung. Unternehmer, die sich auf diese Anforderungen vorbereiten, können nicht nur den passenden Partner finden, sondern auch die Bewertung erheblich steigern. EUROCONSIL begleitet Sie dabei – mit marktnaher Strategie, rechtlicher Strukturierung und Zugang zu globalen Investoren.

Jetzt Kontakt aufnehmen und Investitionsmöglichkeiten prüfen

Sie denken über einen Unternehmensverkauf oder eine Beteiligung durch einen ausländischen Investor nach? Um Ihre Optionen optimal auszuschöpfen, empfiehlt es sich, direkt mit den Experten von EUROCONSIL in Kontakt zu treten. Kontaktieren Sie uns, um ein unverbindliches Beratungsgespräch zu vereinbaren.

Weitere Informationen zum Autor:

Christian Winter
Standort EUROCONSIL Nürnberg

Kontaktieren Sie mich gerne unter:
T. +49 (0)176 60 35 74 40


Email: christian.winter@euroconsil.de